Leitbild und Ziele
Das Studienhaus Wiesneck bekennt sich zu folgenden Leitgedanken des
BEUTELSBACHER KONSENS (1976):
- Überwältigungs- und Indoktrinationsverbot
Es ist nicht erlaubt, die Teilnehmenden an Bildungsveranstaltungen – mit welchen Mitteln auch immer – im Sinne erwünschter Meinungen zu überrumpeln und damit an der „Gewinnung eines selbständigen Urteils“ zu hindern. Indoktrination ist unvereinbar mit der Rolle des Lehrenden in einer demokratischen Gesellschaft und der Zielvorstellung von der Mündigkeit der Teilnehmenden. - Ausgewogenheit bzw. Kontroversität
Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muss auch in der Politischen Bildung kontrovers erscheinen. Zu fragen ist, ob die Lehrenden nicht sogar eine Korrekturfunktion haben sollten, d. h. ob sie nicht solche Standpunkte und Alternativen besonders herausarbeiten müssen, die den Teilnehmenden von ihrer jeweiligen politischen und sozialen Herkunft her fremd sind. - Orientierung an den Interessen der Teilnehmenden
Die Teilnehmenden müssen in die Lage versetzt werden, eine politische Situation und ihre eigene Interessenlage zu analysieren, sowie nach Mitteln und Wegen zu suchen, die vorgefundene Konstellation im Sinne ihrer Interessen zu beeinflussen.
GRUNDSÄTZLICHES UNSERER ARBEIT
- Als Einrichtung der politischen Bildung überprüfen wir vor dem Hintergrund der innergesellschaftlichen wie internationalen Entwicklung unsere Angebote und reagieren flexibel auf aktuelle Herausforderungen des demokratischen Gemeinwesens.
- Gender Mainstreaming wird von uns als Querschnitts- und Gemeinschaftsaufgabe verstanden und findet sowohl auf unsere Bildungseinrichtung wie auf unser Aufgabenfeld Anwendung.
- Wir sind ein Team, in dem alle einen wichtigen Beitrag zum Gelingen unserer Arbeit leisten, ob in der Hauswirtschaft unserer Tagungsstätte, im allgemeinen Verwaltungsbereich oder in der pädagogischen Arbeit.
ZIELE UNSERER ARBEIT
Als Ost-West-Institut sahen und sehen wir unsere Aufgabe vornehmlich darin, zur Verständigung der Menschen im vereinten Deutschland wie in Ost- und Westeuropa beizutragen und zu politischer Beteiligung zu befähigen.
Wesentliche Ziele unserer wissenschaftlich-pädagogischen Arbeit sind:
- unterschiedliche Auffassungen von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft sowie deren ordnungspolitische Begründungen und konkrete Ausformungen darzustellen
- die selbständige Auseinandersetzung mit den normativen Grundlagen von Politik und Gesellschaft und mit der politischen Praxis sowie dem gesellschaftlichen Leben zu fördern
- Faktoren und Dynamik politischer Willensbildung und Entscheidungsprozesse zu analysieren
- die konkreten Entfaltungs- und Einflussmöglichkeiten der Menschen in politischen Systemen und gesellschaftlichen Organisationen einsichtig zu machen
- zur Entwicklung loyaler Einstellungen zu den Grundwerten der politischen und gesellschaftlichen Ordnung der Bundesrepublik Deutschland beizutragen
- den zeitgeschichtlichen Hintergrund und die internationale Interdependenz politischer Machtkonstellationen aufzuzeigen
den inneren Einigungsprozess in Deutschland verständlich zu machen - junge Menschen aus Ost- und Westeuropa zusammenzuführen
- zum besseren Verstehen und zur besseren Verständigung der Völker durch Abbau von Vorurteilen beizutragen
- wissenschaftliche Erkenntnisse und komplexe Zusammenhänge allgemeinverständlich darzustellen